Lüdenscheid – Vom empfundenen Chaos zur Erleuchtung – diesen Weg hat das Philharmonische Blasorchester „Westfalen Winds” bei seinem Auftritt im Kulturhaus mehrfach beschritten. Chakra, der Titel des Konzertes, verwies auf die 3500 Jahre alte fernöstliche Weisheitslehre von den Chakren, den sieben Energiezentren, die den Menschen vom unteren Ende der Wirbelsäule bis zum Kopf durchziehen.
Dirigent Mathias Wehr beschrieb den Weg vom „Wurzelchakra” über Bauch- und Herzchakra bis zum Kronenchakra als einen Weg zunehmender Klarheit. Der Komponist Maurice Hamers bildete diesen Weg in seinem 25-minütigen Werk „Chakra” mit den Mitteln von Harmonie und Rhythmus nach. Auch die Musik zielte dabei auf die zunehmende Erleuchtung der Zuhörer als höchstem Stadium. „Ich bin glücklich und zufrieden in dem, was gerade passiert – im Hier und Jetzt“, fasste Mathias Wehr diesen attraktiven Zustand zusammen. Die Westfalen Winds präsentierten ein schon etwas gebändigtes Chaos zu Beginn, Querflöten und Oboen unternahmen ihren Anlauf zur weiteren Beruhigung, und auch ein Marsch sorgte für rhythmische Ordnung.
Der Dirigent widmete eine eigene Komposition den Klängen der Erde: „,Earthen Echoes unveiled’ ist tatsächlich aus meiner Feder”, konnte er stolz verkünden und von ersten Aufführungen in Südkorea, den USA und Portugal berichten.
Eine Sammlung armenischer Volkslieder lieferte die melodische Grundlage für „Armenische Tänze” des Komponisten Alfred Reed. Das Werk machte Freude mit seinen ungeraden Rhythmen, ansprechenden Melodien und einem fulminanten Schlusssatz.
Die schnellen Pinselstriche des Malers Ignacio Pinazo versuchte der Komponist Saül Gómez Soler musikalisch nachzuempfinden. Einen rhythmisch mitreißenden Auftritt hatten die „Westfalen Winds“ und ihre Schlagwerker beim feurigen „Conga del nuevo fuego” des Komponisten Arturo Marquéz. Für den stürmischen Beifall bedankten sich die Musiker mit Dmitri Schostakowitschs „Spanish Dance”. Schließlich erklang auch noch einmal der rasante Schlusssatz aus Alfred Reeds „Armenischen Tänzen”.