Meinerzhagen – Ein Orchester der besonderen Art stand am Sonntagnachmittag auf der Stadthallen-Bühne: Die etwa 70 Mitglieder der Westfalen Winds spielen ansonsten nämlich alle in unterschiedlichen Orchestern, sei es in der Bundeswehrband oder auch in einem Münchener Musiktheater. Seit 29 Jahren treffen sich die Musiker traditionell zweimal jährlich zu einer intensiven Probenwoche im Hochsauerland und das Ergebnis ist im Frühjahr und im Herbst dann im Sauerland zu hören.
Mit starken Partnern der Kultur aus der Industrie
In diesem Jahr waren Westfalen Winds mit der Unterstützung der Firmen Otto Fuchs, Stauff und Menshen in der Meinerzhagener Stadthalle mit einem Familienkonzert zu Gast. Ceremonial, I. Entrada von Ferrer Ferran, Moby Dick von William Francis McBeth und die Traum Maschine von Thiemo Kraas, ein eigens für die Westfalen Winds geschriebenes Stück, standen auf dem Programm.
Das Konzert war nicht nur ein musikalisches Highlight, sondern auch ein besonderes Erlebnis, das die Zuhörer in die Welt voller Geschichten und Klänge entführte.
Anna-Maria Wasserberg als lebendige Solistin
Anna-Maria Wasserberg führte durch den Abend und las lebhaft in kurzen Abschnitten aus der Geschichte von Moby Dick oder der Traum Maschine. Ihre lebendige Lesung war der Ausgangspunkt für eine faszinierende musikalische Übersetzung der Erzählung durch das Orchester.
Meisterhaft Emotionen übertragen
Die Musiker verstanden es meisterhaft, die Emotionen und Szenen der Geschichte zu übertragen. Die Energie, die sie von der Bühne ausstrahlten, war überwältigend, die Zuhörer fühlten sich etwa bei Moby Dick direkt in die Welt des Walfangschiffes versetzt. Eindrucksvoll war etwa die Darstellung des Kapitäns Ahab, der mit seinem Holzbein über die Planken des Schiffes schritt – ein Bild, das durch die Klänge des Orchesters lebendig wurde.
Vielfach ausgezeichneter Gastdirigent
Als krönenden Abschluss des Konzerts gab es eine Zugabe: das irische Folkstück „Molly of the Shore“ von Graiger, das insbesondere für die Klarinettisten herausfordernd war. Als Gastdirigent stand der 40-jährige Mathias Wehr vor dem Orchester. Er begann sein Musikstudium schon mit 16 Jahren an der Musikhochschule Nürnberg. Seither hat er mehrere Preise gewonnen und sich auch als Komponist einen Namen gemacht.
Das Familienkonzert des Orchesters Westfalen Winds war ein gelungenes Zusammenspiel aus Musik und Erzählkunst. Es zeigte einmal mehr, wie kraftvoll und eng die Verbindung zwischen Literatur und Musik sein kann und wie leicht es ihr dann gelingt, die Gefühle der Menschen, ob klein oder groß, zu erreichen.
Das nächste Konzert von Westfalen Winds ist das Neujahrskonzert der Stadt Wetter (Ruhr) am 19.01.2024! Konzerttickets gibt es auf https://www.stadtmarketing-wetter.de!
Weitere Informationen auf www.instagram.com/westfalenwinds und www.facebook.com/westfalenwinds
Text: Gudrun Goldbach
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